Ev. Schule für Sozialwesen
"Hans Georg Anniès" Moritzburg.

Am Knabenberg 11
01468 Moritzburg

+49 35207 - 997810

Nachruf Uta Welcker-Anniès

Am 9. Januar 2024 verstarb Uta Welcker-Anniès (Bild rechts: gemeinsam mit ihrem Mann). Sie war die Tochter von Diakon und Künstler Hans Georg Anniès, dessen Namen unsere Evangelische Schule für Sozialwesen trägt. Die Schule war noch nicht gegründet, da gab es schon die Idee zu diesem Namen und mit ihr ein erstes Gespräch mit Uta Welcker-Anniès. Später erzählte sie mir, dass es sie tief berührt hat, dass eine Schule, in der junge Menschen den Erzieher*innenberuf lernen können, den Namen ihres Vaters tragen wird.

Mit großem Interesse und guten Gedanken verfolgte Uta das Wachsen der Schule. Wir trafen uns erstmals persönlich einige Wochen vor der Eröffnung. Nach unserem langen Gespräch ahnte ich, dass sie nicht nur die Tochter unseres Namensgebers war, sondern vor allem eine wichtige Weggefährtin und Ideengeberin sein würde.

Zur Eröffnung schenkte sie der Schule das Original eines von Hans Georg Anniès gedruckten Memorys zu biblischen Geschichten. Mit eben diesem Spiel spielte in ihrer Kindheit die Familie.

Zu Beginn eines jeden Schuljahres besuchen seit dem ersten Jahrgang die neuen Schülerinnen und Schüler das Atelier ihres Vaters, um sich mit seinem Wirken vertraut zu machen. Utas Begeisterung steckte die Schülerinnen und Schüler jedes Mal förmlich an und führte zu einem interessierten Austausch.

Nach dem Umzug der Schule sollte ihr Namensgeber in den neuen Räumen sichtbar und erlebbar werden, das war Uta Welcker-Anniès ein großes persönliches Anliegen. Sie kam mit zwei konkreten Ideen zu mir in die Schule, die sie sich aber vor unserem Gespräch erst einmal ausführlich zeigen ließ:

In der Aula sollte vorne, gleich am Altar, eine wechselnde Skulptur ihres Vaters stehen. Ausgewählt werden sollte sie immer wieder neu von den Schülerinnen und Schülern selber. Außerdem sollte die Schule für den Kunstunterricht die Tiefdruckpresse von Hans Georg Anniès als Schenkung erhalten.

Beide Dinge verbinde ich mit zwei bleibenden Erinnerungen:

Die erste Skulptur wurde von Schülerinnen und Schülern der ersten Erzieherklasse in einem intensiven Prozess unter Begleitung von Uta Welcker-Anniès im Atelier ausgewählt. Mich hat beeindruckt, wie es ihr gelang, die Gedanken und Fragen jedes Einzelnen im Blick zu haben und am Ende mit allen gemeinsam eine Auswahl zu treffen. In einer bewegenden Rede zur Eröffnung des neuen Schulgebäudes wurde die Skulptur der Schulgemeinschaft und allen Gästen vorgestellt.

Die Schenkung der Tiefdruckpresse war an eine Bedingung geknüpft: „Abholen müsst ihr sie selber!“. Noch heute höre ich das Schnaufen der Mitarbeiter der Produktionsschule in unserem Treppenhaus am Knabenberg und die Ansage, den Standort mit Bedacht auszuwählen, den verrücken würden sie „das schwere Ding“ nicht mehr!

Während meiner Zeit an der Evangelischen Schule für Sozialwesen war ich sehr dankbar über den Austausch mit Uta Welcker-Anniès. Unsere tiefgründigen Gespräche, die wir auch immer wieder zwischen ihren eigenen Kunstwerken in ihrem Atelier führten, ließen mir manche Herausforderungen in einem neuen Licht erscheinen und die Dinge in einen größeren Zusammenhang einordnen. Das war ihr immer wichtig. Aus dem Hier und Jetzt einen Blick auf das Zukünftige Große und Ganze zu wagen.

Ich bin überzeugt, dass die gewachsene Verbundenheit auch über ihren Tod hinaus Bestand haben wird. Dennoch wird sie fehlen.

Konstanze Kawan
(Schulleiterin bis 2021)

 

Wir danken Frau Welcker-Anniés für ihre stetige Unterstützung und werden ihr immer ein ehrendes Andenken bewahren. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie und allen Angehörigen.

Das gesamte Schulteam

 

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12)

 

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